Wissenschaft und Forschung

Cyber Valley Tübingen

AI-Center offiziell eingeweiht

Im Tübinger Cyber Valley wurde am Dienstag das neue Forschungszentrum, das AI-Center eingweiht. „AI“ steht für Artificial Intelligence, also Künstliche Intelligenz. Das Zentrum ist eine Kooperation der Uni Tübingen und des Max-Planck-Instituts und soll dauerhaft hochmoderne KI-Technologien erforschen. Pro Jahr investieren Bund und Land 20 Millionen Euro - denn wie Ministerpräsident Kretschmann bei der Einweihung betonte: Künstliche Intelligenz sei keine Option, sie ist ein Muss.

Der vierbeinige, recht drollig anzuschauende Polybot hat gelernt, Äpfel zu erkennen und sie einzusammeln. Schon bald könnten solche Polybots die Landwirtschaft revolutionieren und bei der Ernte, aber auch beim Gießen und Unkraut zupfen helfen. Der Polybot ist nur ein Projekt an dem Wissenschaftler im Tübinger AI-Center forschen.

AI-Center TübingenAI-Center Tübingen

Zur Feier der dauerhaften Einrichtung des AI Centers wurden noch mehr Projekte innerhalb eines Eröffnungssymposiums vorgestellt – rund 250 Gäste aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik hatten sich dafür eingefunden.

Bernhard Schölkopf, Direktor Tübingen AI Center & MPI-IS Tübingen: „Mein Resümee von heute ist, dass es ein sehr bunte Mischung ist und sehr viel Energie im Raum war. Wir haben hier tolle Projekte. Ich glaube, wir haben hier einen Rahmen geschaffen für Kreativität und von den ganz junge Studenten bis zu den Professoren passiert hier einiges. Und ich bin gespannt, was hier in den nächsten Jahren noch weiter passieren wird."

Passieren soll, laut Ministerpräsident Kretschmann vor allem eines: dass Europa international wettberwerbsfähig bleibt. Dem kann sich auch die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Petra Olschowski anschließen.

„Als demokratisches Land, das sehr viel in Förderung investiert, ist es uns natürlich auch ein Anliegen, dass eine Zukunftstechnologie mit den Grundsätzen und der Haltung entwickelt wird, die für uns hier in Europa relevant ist. [...] Das Cyber Valley, das AI Center, gehören zu den absolut stärksten Standorten hier und wir müssen hier die Technologien auch weiterentwickeln, wenn wir uns nicht abhängig machen wollen von Ländern wie China oder den USA", erklärt Olschowski.

Auch die Rektorin der Universität Tübingen, Karla Pollmann, empfindet das AI-Center als großartige Chance, die Zukunft mitzugestalten. „Und zwar indem wir die Forschung in diesem Bereich weitertreiben als auch die Ausbildung der Studierenden. Und wir möchten dabei besonders den Status der Uni als Volluniversität ausnutzen, so dass alle Fächer, also von der Jurisprudenz über die Biologie und die Physik bis zu Robotics, mit der KI zusammenarbeiten", so Pollmann.

Dass das Potenzial von KI längst auch in der Gesellschaft angekommen ist, haben viele von uns spätestens durch das Sprachmodell ChatGPT festgestellt.

Matthias Bethge, Direktor Tübingen AI Center: „Ich habe selber zum Beispiel eine Publikation vor sechs Jahren gemacht, die Fotos in künstlerische Bilder, in Van Gogh usw., verwandelt hat. Und das hat quasi über Nacht im Internet Wellen geschlagen und alle Leute haben damit rumgespielt. Und da merkt man, wieviel Kraft und Impact in dieser Wissenschaft liegt und dass sie auch sehr viel Verantwortung trägt. Und das ist auch genau das, was wir hier im AI Center versuchen zu unterstützen, dass man Wissenschaft in dem gesellschaftlichen Kontext auch denkt und die Wissenschaftler darin auch unterstützt, Verantwortung zu übernehmen."

Das AI-Center will künftig neue Wege gehen, um Grundlagenforschung mit Transfer und Ausbildung zu verknüpfen, um am Ende gesellschaftlich wertvolle Technologien unter der Marke „AI made in Europe" zu entwickeln.

(Mittwoch, 19.07.23 - 14:41 Uhr   -   3124 mal angesehen)

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