Münster
Deserta-Tarantel: Größte Wolfsspinne der Welt hat Nachwuchs
Sie gilt als größte Wolfsspinne der Welt und kommt nur im Nordteil einer kleinen Insel bei Madeira vor: Die Deserta-Tarantel. Durch Lebensraumzerstörung und invasive Arten ist sie stark bedroht. Aus diesem Grund wird sie in drei Deutschen Zoos gehalten und gezüchtet. Jetzt ist im Allwetterzoo Nachwuchs geschlüpft:

„Für mich ist das wie ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk", sagt der Kurator für Forschung und Artenschutz im Allwetterzoo, Dr. Philipp Wagner über den Zuchterfolg: „Als junger Student habe ich während meiner ersten Forschungsreise den Lebensraum oft besucht und konnte die Spinne in der Natur bewundern." Seit wenigen Tagen freut sich das Team des Allwetterzoo Münster über seinen ersten Nachwuchs bei der Deserta-Tarantel; auf Lateinisch lautet ihr Name "Hogna ingens".
Deserta Tarantel mit Nachwuchs auf dem Rücken
Die Nachzucht dieser bedrohten Spinnenart ist ein wichtiger Baustein, wenn wir diese Art retten wollen", so Wagner. „Denn wenn der Lebensraum wieder auf der portugiesischen Insel wieder lebensfreundlicher für diese spannenden Tiere wird, ist es wichtig, dass es bei den dann ausgewilderten Tieren eine große genetische Varietät gibt." Nur so ist es gesichert, dass der Beitrag des ex situ-Artenschutz der Zoos auch wirklich nachhaltig ist.
Von Natur aus kommen diese Tiere nur auf der unbewohnten Insel Deserta Grande vor, die ungefähr 20 Kilometer vor der Küste der Atlantikinsel Madeira liegt. Ihr Bestand ist in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch zurückgegangen, da ein sich explosionsartig vermehrendes Glanzgras die letzten Rückzugsorte der Tarantel gefährden. Aktuell wird davon ausgegangen, dass nur noch 4000 dieser Tiere auf Deserta Grande leben, was für eine Spinnenart sehr wenig ist. Darum wurde 2016 unter Leitung des Bristol Zoo (England) ein Europäisches Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für die Deserta-Tarantel gestartet.
Die lieben Kleinen: Jungtiere der Deserta-Tarantel
Der Allwetterzoo Münster setzt sich, so schreibt der Zoo in einer Pressemitteilung, aktiv für den Erhalt und Schutz seltener und bedrohter Tierarten ein:
Dabei konzentriere man sich "aber nicht nur auf große bekannte Arten wie Orang-Utan, Gänsegeier oder Leopard", heißt es in der Mitteilung: "Erstmals ist es unserem Team im Klima- und Artenschutzcampus die Nachzucht einer sehr seltenen Spinnenarten gelungen: der Deserta-Tarantel."
Quelle: PM AWZ Münster
(Donnerstag, 02.12.21 - 11:14 Uhr - 2165 mal angesehen)
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