Wissenschaft und Forschung

Mülheim-Kärlich

Atomkraftwerk-Kühlturm soll kontrolliert einstürzen

Der Kühlturm des stillgelegten Atomkraftwerks Mülheim-Kärlich soll am Freitag fallen. RWE hat sich gegen eine Sprengung entschieden. Statt dessen wurde der rund 80 Meter hohe Turm durch hineingefräste Schlitze statisch geschwächt. Der kontrollierte Einsturz kann im TV und per Livestream verfolgt werden.
Der Kühlturm des AKW Mülheim-Kärlich

Spezialisten haben seit Jahren auf diesen Moment hingearbeitet. Nach der Schwächung des Bauwerks durch hineingefräste Schlitze werden am Freitag die Stützen entfernt, sodass die rund 15 Tausend Tonnen Beton kontrolliert einstürzen, so der Plan. Der Kühlturm des stillgelegten Atomkraftwerks in Rheinland-Pfalz ist - im Gegensatz zum Inneren des Reaktorgebäudes - nicht radioaktiv belastet. RWE hat sich dennoch gegen eine Sprengung entschieden.

Der Kühlturm war 2011 in den Schlagzeilen, als der Künstler Anselm Kiefer ihn kaufen und zu einem "Pantheon" der Kernkraft machen wollte. Zur Geschichte gehören auch die massiven Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern des fehlerhaft geplanten Kraftwerks. Letztlich leiteten Gerichtsentscheidungen und der Atomausstieg den Abriss ein.

Das Atomkraftwerk Mülheim-Kärlich wurde vor 30 Jahren stillgelegt, seit 15 Jahren läuft der Abriss des Meilers. Er war nur rund 100 Tage am Netz, wurde unter anderem wegen Erdbebengefahr abgeschaltet.

Der Einsturz des Kühlturms live im TV und Internet: 

Der SWR überträgt ihn in einer Sondersendung am Freitag, 9. August 2019, ab 14:30 Uhr und in einem Livestream ab 14 Uhr unter SWR.de/aktuell.

(Donnerstag, 08.08.19 - 14:14 Uhr   -   2222 mal angesehen)

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